Freiwillige Feuerwehr Strausberg

Stadtwehrführer

 

 

 

 

Rechenschaftsbericht  2 0 0 9

 

 

 

 

Liebe Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden, werte Gäste,

 

wieder ist ein Jahr zu Ende und nun bereits zum 15. Mal in Folge, darf ich als Stadtwehrführer über die Arbeit unserer Feuerwehr des vergangenen Jahres 2009 berichten.

 

Was für 2009 in Erinnerung bleiben wird, entscheidet ein jeder für sich selbst. Sicherlich war auf nationaler Ebene die Feier zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer ein solches Ereignis. In gewisser Weise hatte der Fall der Mauer auch Auswirkungen auf die Feuerwehren. Das Aufgabengebiet veränderte sich und die Verantwortung lag nun bei den Städten und Gemeinden. Es mussten, den örtlichen Verhältnissen entsprechend, leistungsstarke Feuerwehren aufgestellt und unterhalten werden. Dieser Aufgabe kommt die Stadt Strausberg uneingeschränkt nach. Sie ist aber auf die Mitarbeit der ehrenamtlichen Kräfte angewiesen.  

 

In unserer Wehr sind gegenwärtig 65 Mitglieder in der Einsatzabteilung tätig, zu der auch die Löschgruppe Hohenstein gehört. Sie löschen Brände und leisten Hilfe. 39 Kinder engagieren sich in der Jugendfeuerwehr „Florian“ und 22 Mitglieder hat schließlich unsere Alters- und Ehrenabteilung. Daraus ergibt sich die Gesamtstärke von 126 Mitgliedern.

 

Die Kräfte der Einsatzabteilung müssen sich ständig weiterbilden, um die hohen Einsatzaufgaben in der entsprechenden Qualität erfüllen zu können. Zur Erreichung dieses Ziels dient der Aus- und Weiterbildungsplan, der jedes Jahr besondere Schwerpunkte enthält, die sich nicht zuletzt aus den gemachten Erfahrungen bei Einsätzen ergeben. Insgesamt kamen so 1867 Stunden und 05 Minuten zusammen. Für die 3 Neueinsteiger Sabrina Eisenreich, Nancy Fuhrmann und Steffen Weber konnte die im November 2008 begonnene Grundausbildung –Truppmannausbildung- erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Die Urkunden werden im Laufe des heutigen Abends ausgehändigt.

 

Des Weiteren wurden auch Ausbildungen auf Landkreisebene durch unsere Kräfte wahrgenommen. Dazu zählte der Durchlauf der Atemschutzübungsstrecke von 25 Kameradinnen bzw. Kameraden unserer Wehr. An dem Lehrgang CSA (Chemische Schutzanzüge) nahmen Romano Bonkatz, Stefan Scheel, Falko Weidner und Annette Petzold erfolgreich teil.

 

An der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt absolvierten der Kamerad Lars David, den Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“, der Kamerad Jens Opitz den Lehrgang „Führungshilfspersonal“, der Kamerad Ronny Bretfeld die Ausbildung zum Gruppenführer und der Kamerad Falko Weidner den Lehrgang „ABC – Einsatz 1“  erfolgreich.

 

Auch wenn wir seit Jahren auf einen recht stabilen Stamm an Einsatzkräften zurückgreifen können, das Durchschnittsalter in unserer Feuerwehr liegt bei 33 Jahren, ist es unverzichtbar, aktiv  die Jugendarbeit zu fördern und zu unterstützen.

Ein besonderer Glücksgriff ist uns mit dem Jugendfeuerwehrwart Andreas Schwiering gelungen. Er versteht es seit Jahren, die Kinder und Jugendlichen für die Feuerwehrtätigkeit zu begeistern. Dabei wird er  von den Kameraden Thomas Müller, Steffen Weber, Andre’ Wancek, Benjamin Bomball und der Kameradin Anja Kalisch tatkräftig unterstützt. Im vergangenen Jahr konnten allein 17 Kinder in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden und das, obwohl wir nach außen nicht viel Werbung betreiben. Die Kinder selbst machen Werbung für ihre Tätigkeit, in Schulen und im Bekanntenkreis.

 

An dieser Stelle sei es gestattet Andreas und seinen Mitstreitern meinen herzlichen  Dank und die Anerkennung auszusprechen.

 

 

Zu den Höhepunkten in der Tätigkeit der Jugendfeuerwehr in 2009, zählen das Ferienlager in Debno, der Grillabend mit Übernachtung, das jährlich wiederkehrende Knüppelteigfest des Fanfarenzuges und die Weihnachtsfeier, bei der sich die Kinder erst in der Schwimmhalle austoben konnten und im Anschluss das Jahr bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen ließen. Viele derartige Maßnahmen werden auch aktiv von den Eltern der Kids unterstützt, wofür ich mich auch im Namen des Jugendfeuerwehrwartes Andreas Schwiering herzlich bedanke.

 

Wenn ich eingangs von der aktiven Unterstützung der Jugendarbeit sprach, soll auch die Aktion des BB Radios im September nicht unerwähnt bleiben. Der Radiosender hatte die Stadt herausgefordert.  500 Personen sollten irgendwie den See überqueren. Bei Erfolg winkte der Jugendfeuerwehr ein Scheck in Höhe von 500,00 €. Es wurden Mitstreiter mobil gemacht, der Bootsverleih stellte Kähne kostenlos zur Verfügung und der eine oder andere schwamm über den See. Am Ende war die Aufgabe erfüllt und alle Teilnehmer hatten ihren Spaß.

Zum Jahreswechsel überraschten noch Frankenthaler Feuerwehrkameraden, die in Strausberg Silvester verbrachten, den Jugendwart mit 175,00 €, die in Frankenthal für die Jugendfeuerwehr „Florian“ gesammelt worden waren.

 

Wir möchten uns bei den Bürgern der Stadt Strausberg und natürlich auch bei unserer Partnerfeuerwehr aus  Frankenthal / Pfalz recht herzlich bedanken.   

 

Nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls die Pflege der Kameradschaft. Nur so kann entscheidend zum Zusammenhalt der Truppe beigetragen werden.

Mit Unterstützung durch den Förderverein werden entsprechende Aktivitäten entwickelt. Dazu zählen beispielsweise die Ausrichtung unserer jährlichen Jahreshauptversammlung, das Herbstfest und nicht zu vergessen die Weihnachtsfeiern für alle Abteilungen unserer Wehr.

 

Die Mitglieder unserer Alters- und Ehrenabteilung nehmen einmal im Jahr an den durch den Kreisfeuerwehrverband organisierten Tagesfahrten teil. 2009 führte der Ausflug nach Stralsund ins Aquarium, der auf reges Interesse stieß. Der Unkostenanteil, den unsere Mitglieder zu tragen hatten, wurde durch den Förderverein übernommen.

 

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, beteiligten wir uns an Veranstaltungen im Stadtgebiet. Auch Feste von Kindergärten und Schulen  wurden aktiv unterstützt.

Zu den besonderen Highlights zählte dabei wieder einmal das Drachenbootrennen im Kulturpark, wie auch das Oktoberfest im September. Beim Bierkastenstapeln spielte die Drehleiter eine besondere Rolle. Wohngebietsfeste und nicht zuletzt das Erntefest im Ortsteil Hohenstein konnten ebenfalls auf die Feuerwehr bauen.

 

Besondere Höhepunkte anderer Feuerwehren des Landkreises unterstützten wir mit Technik. So zum Beispiel die Feuerwehren Grunow- Ernsthof und Prötzel.  

 

Des Weiteren lässt es sich der Kamerad Friedrich Schulz nicht nehmen, interessierten Schulklassen und Kindergartengruppen das Gerätehaus zu zeigen und dabei Einblick in unsere verantwortungsvolle Arbeit zu geben.

 

Eine weitere Möglichkeit zur Information wird seit Jahren mit unserer Homepage im World Wide Web angeboten und auch genutzt. Unter der Adresse: www.feuerwehr-strausberg.de sind wir bemüht, den Erwartungen der Besucher durch Aktualität der eingestellten Informationen gerecht zu werden. Seit kurzem stellen wir auch Informationen unserer Partnerfeuerwehr Frankenthal im Web zur Verfügung.

 

In Debno nahmen wir mit einer Delegation an der offiziellen Verabschiedung des langjährigen Kommandanten der Feuerwehr Nowak in den Ruhestand teil. Unter seiner Führung gelang es, die freundschaftlichen Beziehungen beider Feuerwehren stetig weiter auszubauen.   

 

 

 

 

Die Bilanz unseres Einsatzgeschehen 2009 ergibt folgendes:

 

Die Freiwillige Feuerwehr Strausberg wurde zu 199 Einsätzen durch die Regionalleitstelle in Frankfurt/ Oder alarmiert. Die Einsatzzeit unserer Kameradinnen und Kameraden belief sich in 2009 auf insgesamt 2398 Stunden und 27 Minuten.  

Unsere Wehr kam 12 Mal überörtlich zum Einsatz. 

 

Vergleicht man 2009 mit 2008 (208 Einsätze), konnte ein leichter Rückgang verzeichnet werden.

 

Im Einzelnen waren 19 Brände zu löschen und 118 Mal wurde technische Hilfe geleistet. Jedoch kam es auch zu 62 Fehlalarmierungen.

3 Menschen konnten gerettet werden und leider waren auch 2 tote Personen zu bergen.

 

Betrachten wir das Einsatzgeschehen, lag der Schwerpunkt in 2009 bei der technischen Hilfeleistung.

 

Bei Bränden im Wohnbereich konnte erfreulicherweise ein deutlicher Rückgang verzeichnet werden.

1 Einsatz war 2009 zu fahren, gegenüber 7 aus dem Jahr 2008.

 

Gleichfalls verringerten sich die sonstigen Brände, unter die zum Beispiel Müllcontainer fallen. Waren in 2008 noch 45 derartige Brände zu löschen, stehen für 2009 nur 14 in der Bilanz.

 

Hingegen deutlich gegenüber 2008 sind die technischen Hilfeleistungen angestiegen. Mussten wir 2008 lediglich 74 Mal Hilfe leisten, wurden wir in 2009, wie bereits erwähnt, zu 118 Einsätzen gerufen. Darunter fallen 36 Einsätze gegenüber 21 aus 2008, auf Grund von Verkehrsunfällen. Hier war wieder ein Anstieg zu verzeichnen.

Zu den Verkehrsunfällen zählen auch der Flugzeugabsturz in der Nähe von Ruhlsdorf, bei dem der Pilot ums Leben kam und viele Feuerwehren der Umgebung eine ganze Nacht vergeblich die verunglückte Maschine suchten. Erst am frühen Morgen des nächsten Tages konnte das Flugzeug geortet werden und wir wurden zur Bergung der Maschine und des Toten alarmiert. Zu Beginn unseres Einsatzes war jedoch nicht abzusehen, dass wir erst nach fast 9 Stunden wieder nach Hause zurückkehren sollten.  Auch der Suizid einer Person auf der S- Bahnstrecke am 2. Weihnachtstag, sollte uns über 4 Stunden beschäftigen.

 

Einen besonderen Schwerpunkt nahmen 2009 auch wieder die Einsätze unter dem Stichwort „Person“ ein. 21 derartige Einsätze waren gegenüber 16 aus 2008 gefahren worden. Der Schwerpunkt lag bei den Wohnungsnotöffnungen, wobei wir den Rettungsdienst zu unterstützen hatten.

11 Alarmierungen erfolgten unter dem Stichwort „Sturm“. Hierbei waren hauptsächlich Bäume und Äste von Straßen und Wegen zu räumen.

 

In Erinnerung wird auch der Einsatz „Land unter“ bleiben. An mehreren Stellen im Stadtgebiet mussten Wassermassen von Straßen, aber auch aus Kellern gepumpt werden. Am schlimmsten traf es die Müncheberger Straße, genau gegenüber unserer Wache. Hier stand das Wasser so hoch, dass die Straße nicht mehr zu erkennen war und komplett gesperrt werden musste. Der zurückgebliebene, nicht angenehm riechende Dreck lag dann ein ganzes Feiertagswochenende auf der Straße, da es nicht möglich war, eine Reinigung durch den städtischen Eigenbetrieb zu organisieren.

 

2009 kam es, wie bereits erwähnt, zu 62 Fehlalarmierungen. Das ist gegenüber 2008 ein deutlicher Anstieg wo 48 Fehlalarmierungen zu verzeichnen waren.

Von den 62 waren 31 blinde Alarme und 2 Alarme erfolgten böswillig. In den 31 blinden Alarmen, finden sich auch die Einsätze wieder, bei denen wir vor Ort nicht mehr zum Einsatz kamen, da der Brand bereits gelöscht war oder unsere Hilfe nicht mehr benötigt wurde.

Erfreulich registrierten wir hingegen die Verringerung der Anzahl von Fehlalarmen durch automatische  Brandmeldeanlagen. 29 waren es 2009 gegenüber 33 in 2008.

 

 

Für die gezeigte Einsatzbereitschaft möchte ich an dieser Stelle allen unseren Kameradinnen und Kameraden danken.  

  

 

Die materiellen Voraussetzungen sind jedoch durch den Träger des Brandschutzes zu gewährleisten. Wir sind in der erfreulichen Lage, dass sich die Stadt Strausberg dieser Verantwortung auch stellt.  

Defizite, die bei Einsätzen festgestellt wurden, wurden umgehend beseitigt.

Verschlissene oder abgelaufene persönliche Ausrüstungsgegenstände werden unverzüglich durch neue ersetzt. Zur weiteren Verbesserung der „stillen“ Alarmierung, konnten auch 2009 weitere 11 Digitale Alarmempfänger angeschafft werden. Ein neu beschafftes Nebellöschsystem versetzt uns nun in die Lage, noch effektiver Brände zu bekämpfen.   

 

In den nächsten Jahren werden jedoch neue Herausforderungen auf uns zukommen, die die Stadt aus eigenen Kräften zu stemmen haben wird. Der Digitalfunk soll nun voraussichtlich Anfang 2013 endgültig kommen und auch das TLF 32 (Tatra), das älteste Fahrzeug in unserer Feuerwehr, muss endlich ersetzt werden. Auf Zuwendungen von der Landesregierung zur Förderung der Stützpunktfeuerwehren, werden wir nicht bauen können, da wir bei der Erstellung der Prioritätenliste des Landkreises für die nächsten Jahre keine Berücksichtigung fanden. Im Übrigen weiß zurzeit auch niemand, wie es mit Förderung nach der Neuwahl des Landtages weitergehen soll und wird.   

 

Wir sind jedoch optimistisch, dass es uns in enger Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten und der Verwaltung gelingen wird, diese Maßnahmen in den nächsten Jahren finanziell abzusichern.

 

Mit dem Beschluss der Gefahren- und Risikoanalyse durch die Stadtverordnetenversammlung wurde zumindest die Grundlage geschaffen.

 

Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich recht herzlich bei allen Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr für die aufopferungsvolle Arbeit des letzten Jahres zu bedanken.

Ein besonderer Dank geht an Eure Partnerinnen und Partner für das aufgebrachte Verständnis.

 

Ich danke den Unternehmen und Betrieben unserer Stadt, die auf Ihre eigene Art und Weise die Feuerwehr jederzeit gern unterstützten und, sofern Kameraden bei Ihnen beschäftigt sind, die Teilnahme an Einsätzen und Ausbildungsmaßnahmen ermöglichten und auch in Zukunft ermöglichen werden.

 

Dank an unseren Dienstherren, Herrn Bürgermeister Thierfeld und den Fachbereich Bürgerdienste, hier insbesondere an Frau Wolf und Frau Stensch.

 

Und nicht zuletzt an das Team der Gruppen- und Zugführer für die konstruktive und sehr gute Zusammenarbeit. Nur gemeinsam, auf Grundlage einer kameradschaftlichen, offenen und vernünftigen Basis, wird auch in Zukunft die Erfüllung der uns gestellten Aufgaben möglich sein.

 

Ich wünsche ich uns allen recht viel Glück, Schaffenskraft, vor allem aber Gesundheit und mögen wir immer gesund und mit allen Kräften von all unseren Einsätzen zurückkehren.

 

 

 

 

Uwe Schmidt

13.02.2009

 

 

 

 

Beförderungen und Auszeichnungen zum 13. Februar 2009

 

 

Beförderungen

 

zur Feuerwehrfrau:

 

Sabrina Eisenreich ;

 

zum Oberfeuerwehrmann bzw. Oberfeuerwehrfrau:

 

Henry Binder ; Sebastian Fröbrich ; Martin Leuenberg ; Nico Raube ; Mathias Schultz ; Maria Schulz ; 

 

zum Hauptfeuerwehrmann:

 

Jens Engelmann ; Daniel Schneider ; Andre’ Wancek ; Falko Weidner  

 

zum Löschmeister:

 

Benjamin Elbeshausen ;  

 

zum Oberlöschmeister bzw. zur Oberlöschmeisterin:

 

Tobias Kullas ; Martina Schütz ; Benedikta Woltersdorff ;

 

zum Hauptlöschmeister:

 

Ronny Bretfeld ;

 

zum 1. Hauptbrandmeister:

 

Ernst Rieske ; 

 

Auszeichnungen

 

mit einer Geldprämie

 

Jens – Peter Weißenberg und  Enrico Hinz

 

Medaillen

 

10-jährige Mitgliedschaft-  Medaille für Treue Dienste in Kupfer

 

Ralf Ruhlmann, Martina Schütz, Jano Schwert, André Wancek, Benedikta Wolterdorff

 

20- jährige Mitgliedschaft-  Medaille für Treue Dienste in Bronze

 

Jens Opitz, Andreas Schwiering

 

30- jährige Mitgliedschaft-  Medaille für Treue Dienste in Silber

 

Uwe Schmidt, Thomas Walter

 

60- jährige Mitgliedschaft

 

Arno Götze