Freiwillige Feuerwehr Strausberg

Rechenschaftsbericht  2 0 0 7

 

Liebe Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden, werte Gäste,

den heutigen Abend möchte ich dazu nutzen, um über unsere ehrenamtliche Arbeit, zum Wohle der Bürger unserer Stadt und der Allgemeinheit, des vergangenen Jahres 2007 zu berichten.

Bevor ich auf Schwerpunkte unserer Tätigkeiten eingehe, gestatten Sie mir einige kurze Worte zu Ereignissen des vergangenen Jahres, die nicht nur bei uns für Schlagzeilen sorgten.

In Erinnerung ist der Durchzug des Sturmgebietes „Kyrill“ im Januar 2007. Allein in Deutschland hinterließ er Schäden in Höhe von 5 Milliarden Euro und forderte 11 Tote. Besonders tragisch dabei, war der Tod eines jungen Mannes in Strausberg, der durch einen herabstürzenden Ast in der Ernst – Thälmann – Straße in seinem Auto auf dem Weg nach Hause erschlagen wurde.   

Auch die extreme Wetterlage im Sommer forderte seinen Tribut. Die Hitze im Süden Europas hatte große Waldbrandkatastrophen zur Folge. Allein in Griechenland starben dabei 67 Menschen. Im Gegensatz dazu führten Heftige Regenfälle im Norden unseres Kontinents zu nie gekannten Überschwemmungen, hier vor allem in Großbritannien. Aber auch die verheerenden Brände im Westen der USA sollen nicht unerwähnt bleiben. Über eine halbe Million Kalifornier waren auf der Flucht und kehrten nicht selten zu nichts zurück, da ihnen das Feuer alles genommen hatte.

Bei solchen oder ähnlichen Ereignissen sind es in der Regel die Feuerwehren, die als erste an den Einsatzstellen sind und sie als letzte auch wieder verlassen. In Deutschland sind ihre Mitglieder dabei hauptsächlich ehrenamtlich und uneigennützig tätig.   

So unterhält auch die Stadt Strausberg eine leistungsstarke Freiwillige Feuerwehr.
Unsere Wehr hat gegenwärtig 81 aktive Mitglieder in der Einsatzabteilung, die sich diesen Aufgaben verantwortungsbewusst und mit voller Hingabe stellen. Zu unserer Wehr zählen auch die 34 Mitglieder in unserer Jugendfeuerwehr „Florian“, die in 2007 auf ihr 15. jähriges Bestehen zurück schauen konnte. Unsere Alters- und Ehrenabteilung setzt sich aus 19  Mitgliedern zusammen. Daraus ergibt sich eine Gesamtstärke von immerhin 134 Mitgliedern.

Die einer Feuerwehr zugedachten Aufgaben können nur erfüllt werden, wenn die Feuerwehrleute gut ausgebildet und trainiert sind. Dies erfolgte 2007 nach dem Aus- und Weiterbildungsplan. Bestandteil dieses Planes war auch eine Wochenendausbildung die vom 06. bis 08. Juli stattfand. Eine Truppmannausbildung und auch der Durchlauf der Atemschutzübungsstrecke des Landkreises  unserer Atemschutzgeräteträger zählten ebenfalls dazu.
Insgesamt kamen somit über 4622 Stunden zusammen, die durch unsere Kameraden in 2007 in die Aus- und Weiterbildung investiert wurden.

Auch nahmen wir mit dem SW 2000 und 3 Kameraden an einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Übung des Landkreises auf polnischer Seite teil.

Des Weiteren unterstützten wir mit unserer Spezialtechnik, dem GWG, entsprechende Ausbildungen der Feuerwehren von Garzau, Jahnsfelde und Hoppegarten bei Müncheberg.

An der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt absolvierten der Kamerad Ingo Beckers die Ausbildung zum  Zugführer, der Kamerad Thomas Müller die Ausbildung zum Gruppenführer und der Kamerad Matthias Härtel den ABC – Einsatz 1 Lehrgang  erfolgreich.  Auch ich nahm an einem Fortbildungslehrgang für  Wehrführer an der Landesfeuerwehrschule in 2007 teil.

Des Weiteren erfolgte die Teilnahme an Lehrgängen in Verantwortung des Landkreises, die im FTZ stattfanden:

Der Kamerad Werner Seidel schloss die Ausbildung zum Truppführer erfolgreich ab.
Die Kameraden David Deutsch und Maik Wallasch sind zu Maschinisten für Löschfahrzeuge ausgebildet worden.
Der Kamerad Henryk Köppe absolvierte den Sprechfunkerlehrgang und der Kamerad Henry Binder wurde erfolgreich zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet.
Wie bereits erwähnt erfolgte auch der Abschluss der Grundausbildung – Truppmann 1 für 8 Kameradinnen bzw. Kameraden. Aus den Reihen der Jugendfeuerwehr kamen davon 4.
Ihre Urkunden werden sie heute Abend erhalten.

Die Arbeit mit der Jugendfeuerwehr „Florian“ erfolgte in Verantwortung des Jugendfeuerwehrwartes,  des Kameraden Andreas Schwiering. Er wurde dabei aktiv durch die Kameraden David Deutsch und Stefan Scheel unterstützt.
Die Jugendfeuerwehr trifft sich alle zwei Wochen Samstagvormittag und zusätzlich auch mittwochs im Gerätehaus. Nach dem von den Mitgliedern selbst erarbeiteten Ausbildungsplan erfolgen theoretische und praktische Unterweisungen in das umfangreiche Tätigkeitsfeld einer Feuerwehr.
Zu den Höhepunkten im letzten Jahr zählen die mittlerweile traditionelle Absicherung des Osterfeuers im Kulturpark, das Ferienlager in Sosny / Polen und nicht zu letzt die Weihnachtsfeier. Wie bereits gesagt kann unsere Jugendfeuerwehr nunmehr auf 15 erfolgreiche Jahre zurückschauen. Der Zulauf von Kindern ist nach wie vor ungebrochen. Erstmals wurde die Mitgliederzahl von 30 deutlich überschritten. Seit vielen Jahren ist es erfreulich zu sehen, nur durch die Eigenwerbung der Kinder untereinander, eine solch starke Truppe zu haben.

Es sei gestattet, dem Jugendwart Andreas Schwiering und seinen Mitstreitern David Deutsch und Stefan Scheel für ihren Einsatz zu danken. Es ist bemerkenswert, mit welcher Hingabe sie sich dieser Aufgabe verschrieben haben.

Nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls die Pflege der Kameradschaft. Nur so kann entscheidend zum Zusammenhalt der Truppe beigetragen werden.
Mit Unterstützung durch den Förderverein werden entsprechende Aktivitäten entwickelt. Dazu zählt beispielsweise die Ausrichtung unserer jährlichen Jahreshauptversammlung, das Schlachtefest im September und nicht zu vergessen die Weihnachtsfeiern für alle Abteilungen unserer Wehr.

Die Mitglieder unserer Alters- und Ehrenabteilung nehmen einmal im Jahr an den durch den Kreisfeuerwehrverband organisierten Tagesfahrten teil. 2007 stand eine mehrstündige Dampferfahrt auf den Berliner Gewässern auf dem Programm.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, beteiligten wir uns an Veranstaltungen im Stadtgebiet.
Zu den  Highlights zählt dabei das zweite Drachenbootrennen im Kulturpark. An diesem Gaudi beteiligten wir uns mit der Mannschaft „Galeere Florian“ und präsentierten uns mit Technik und Informationen, rund um die Feuerwehr den ganzen Tag. Zum zweiten Male gelang es der „Galeere Florian“, den Pokal  für das kreativste Team zugesprochen zu bekommen.

Des Weiteren lässt es sich der Kamerad Friedrich Schulz nicht nehmen, interessierten Schulklassen und Kindergartengruppen das Gerätehaus zu zeigen und dabei Einblick in unsere verantwortungsvolle Arbeit zu geben.

Eine weitere Möglichkeit zur Information wird seit Jahren mit unserer Homepage im World Weid Web angeboten und auch genutzt. Wir sind bemüht den Erwartungen der Besucher, durch Aktualität der eingestellten Informationen gerecht zu werden.

Wenn man ca. 700 Kilometer  in westlich - südlicher Richtung fährt erreicht man  das Bundesland Reinland / Pfalz. Ist der  Rein erst  einmal überquert, befindet man sich auch schon in unserer Partnerstadt Frankenthal. 2007 konnte die Frankenthaler Feuerwehr auf 150 Jahre zurückblicken. Selbstverständlich wurde dieses Jubiläum entsprechend begannen. Auch unsere Feuerwehr nahm mit einer Delegation an der Festveranstaltung in der Stadthalle teil und überbrachte die Glückwünsche unserer Feuerwehr.

Die Bilanz  unseres Einsatzgeschehen 2007, ergibt folgendes:

Die Freiwillige Feuerwehr Strausberg  wurde zu 172 Einsätzen durch die Regionalleitstelle in Frankfurt / Oder alarmiert. Die Einsatzzeit unserer Kameradinnen und Kameraden belief sich in 2007 auf insgesamt 2417 Stunden und 25 Minuten.  
Unsere Wehr kam 12-mal überörtlich zum Einsatz. 

Vergleicht man 2007 mit 2006 (189 Einsätze), konnte ein leichter Rückgang verzeichnet werden.

Im Einzelnen waren 43 Brände zu löschen und 98-mal wurde technische Hilfe geleistet. Jedoch kam es auch zu 31 Fehlalarmierungen.
3 Menschen konnten gerettet werden und leider waren auch 3 tote Personen zu bergen.

Betrachten wir das Einsatzgeschehen in unserem Zuständigkeitsbereich der letzten Jahre, so hatte die Freiwillige Feuerwehr Strausberg 2007 erstmals wieder vorrangig mit der technischen Hilfeleistung zu tun.

Bei Bränden im Wohnbereich konnte ein leichter Rückgang verzeichnet werden.
6 Einsätze waren 2007 zu fahren, gegenüber 9 aus dem Jahr 2006.

5 KFZ– Brände stehen wiederum in der Bilanz 2007. Ihre Anzahl blieb somit gegenüber 2006 gleich.  

Waren im vergangenen Jahr noch 41 sonstige Brände, unter die zum Beispiel Müllcontainer fallen, zu löschen, ging ihre Anzahl in 2007 um fast die Hälfte auf 21 zurück.

Technische Hilfe musste  in 20 Fällen gegenüber 17 in 2006, auf Grund von Verkehrsunfällen geleistet werden. Hier war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Besonders tragisch war dabei der Unfall mit einem Toten Anfang des Jahres in Folge des Sturmes „Kyrill“. Aber auch der umgestürzte Sattelzug im Kreisverkehr an der Seespitze war nicht alltäglich. Die Auswirkungen waren im gesamten Stadtgebiet spürbar.

Einen besonderen Schwerpunkt nahmen 2007 auch wieder die Einsätze unter dem Stichwort „Menschen in Not“ ein. 16 derartige Einsätze waren gegenüber 15 aus 2006 gefahren worden, wobei das Spektrum wiederum von eingeschlossenen Personen im Aufzug bis zu Wohnungsnotöffnungen reichte. Kurz vor Ende des Jahres konnte auf diese Weise einer alten Dame im Wohngebiet Hegermühle, das Leben gerettet werden.

16 Alarmierungen erfolgten unter dem Stichwort „Sturm“. Hierbei waren hauptsächlich Bäume und Äste von Straßen und Wegen zu räumen. Aber auch ein Baugerüst war zu sichern.

2007 kam es, wie bereits erwähnt, zu 31 Fehlalarmierungen. Das ist gegenüber 2006 ein leichter Rückgang wo 38 Fehlalarmierungen zu verzeichnen waren.
Von den 31 waren 7 blinde Alarme und 2 erfolgten böswillig. Deutlich stieg hingegen die Anzahl der Fehlalarme von Brandmeldeanlagen an. 22 waren es 2007 gegenüber 17 in 2006.

Für die gezeigte Einsatzbereitschaft möchte ich an dieser Stelle allen unseren Kameradinnen und Kameraden danken.  

Die materiellen Voraussetzungen sind jedoch durch den Träger des Brandschutzes zu gewährleisten. Wir sind in der erfreulichen Lage, dass sich die Stadt dieser Verantwortung auch bewusst ist.  
Defizite, die bei Einsätzen festgestellt wurden, wurden schnellstmöglich beseitigt. Dies betrifft insbesondere die technische Ausstattung. So wurde zur Verbesserung der Beleuchtung von dunklen  Einsatzstellen ein moderner Leuchtturm angeschafft. Verschlissene oder abgelaufene persönliche Ausrüstungsgegenstände werden unverzüglich durch neue ersetzt. In diesem Jahr werden wir auch das alte Löschgruppenfahrzeug LF 16 aus dem Jahre 1982, durch ein modernes Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20/16 ersetzen können. Die Bauanlaufbesprechung beim Fahrzeughersteller am 31.Januar 2008 bestärkt uns darin, dass das Fahrzeug planmäßig zu unserer 125 Jahrfeier am 6.Juni 2008 in Dienst gestellt werden kann. 

Wir sind uns bewusst, dass auf Grund der  Haushaltssituation, es nicht eben leicht ist solche Maßnahmen zu finanzieren.

Eine gewisse Planungssicherheit bei der weiteren Ausstattung unserer Wehr in den nächsten Jahren, wurde jedoch mit dem Beschluss der Gefahren- und Risikoanalyse durch die Stadtverordnetenversammlung nunmehr geschaffen.

Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich recht herzlich bei allen Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr für die aufopferungsvolle Arbeit des letzten Jahres zu bedanken.
Ein besonderer Dank geht an Eure Partnerinnen und Partner für das aufgebrachte Verständnis.

Ich danke den Unternehmen und Betrieben unserer Stadt, die auf Ihre eigene Art und Weise die Feuerwehr jederzeit gern unterstützten und, sofern Kameraden bei Ihnen beschäftigt sind, die Teilnahme an Einsätzen und Ausbildungsmaßnahmen ermöglichten und auch in Zukunft ermöglichen werden.

Dank an unseren Dienstherren, Herrn Bürgermeister Thierfeld und den Fachbereich Ordnung und Soziales, hier insbesondere an Frau Wolf und Frau Stensch.

Und nicht zuletzt an das Team der Gruppen- und Zugführer für die konstruktive und sehr gute Zusammenarbeit. Nur gemeinsam, auf Grundlage einer kameradschaftlichen, offenen und vernünftigen Basis, wird auch in Zukunft die Erfüllung der uns gestellten Aufgaben möglich sein.

Ich wünsche ich uns allen recht viel Glück, Schaffenskraft, vor allem aber Gesundheit und mögen wir immer gesund und mit allen Kräften von all unseren Einsätzen zurückkehren.

 

Uwe Schmidt - Wehrführer
02.02.2008

 

Beförderungen und Auszeichnungen aus Anlaß der Jahreshauptversammlung am 2. Februar 2008 

 

Beförderungen

zum Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau:

Sebastian Conrad ; Sebastian Fröbrich ; Martin Leuenberg ; Nico Raube ; Mathias Schultz ; Maria Schulz ; Angelique Schwiering ; Marvin Tonn

zum Oberfeuerwehrmann:

Marco Blau ; Jens Engelmann ; Matthias Härtel ; Andre’ Mirus ; Chris Remus ;  Daniel Schneider ; Andre’ Wancek ; Falko Weidner ;

zum Hauptfeuerwehrmann:

Benjamin Elbeshausen ;

zum Oberlöschmeister bzw. zur Oberlöschmeisterin:

Maik Wallasch ; Annette Petzold ;

zum Brandmeister:

Karsten Mühleisen ;

 

Auszeichnungen

mit einem Sachgeschenk

Hauptfeuerwehrmann David Deutsch

Oberlöschmeister Thomas Müller

Oberlöschmeister Andreas Schwiering